Südafrika ist bekannt für seine einzigartige Küstenlandschaft.
Über 2500 Kilometer erstreckt sich die Küstenlinie und liegt dabei
an zwei Weltmeeren: dem Atlantik und dem Indischen Ozean.
Facettenreich zeigt sich Südafrikas Küste. Während die West Coast
von endlosen Weiten erzählt, ist das Kap biologisch einer der
artenreichsten Orte der Welt. Geht man die Küste weiter gen Osten
betritt man die berühmte Garden Route mit wunderschönen Küstenorten
und -landschaften. Hinter Port Elizabeth erstreckt sich die weniger
bekannte, aber definitiv nicht weniger atemberaubende Wild Coast, die
bis nach Durban führt.
Wie man sieht, hat allein schon die Küste Südafrikas unendlich viel
zu bieten. Nach meinem Urlaub in den Drakensbergen habe ich mich mit
Freunden aus Kapstadt auf den Weg entlang der Garden Route bis nach
PE gemacht. Dabei haben wir an den unterschiedlichsten Orten Halt
gemacht und gemerkt, wie viel diese Route – die wenig mit Gärten
zu tun hat – zu bieten hat.
Der tatsächlich südlichste Punkt Afrikas |
Von L'Agulhas aus ging es auf die N2, eine der großen
Nationalstraßen, die sich durch ganz Südafrika ziehen. Die N2 führt
von Kapstadt aus über PE nach Durban – und bildet zwischen Mossel
Bay und PE die Garden Route.
Unser nächste Halt hieß Wilderness, ein kleines Örtchen hinter
Mossel Bay. Und hier konnte man schon den Flair der Garden Route
spüren. Viele, viele Touristen, viele, viele Angebote für Touristen
und weißer Sandstrand. Wilderness ist umgeben von einem Waldgebiet,
in dem man hervorragend Kanu fahren kann. Sogar ein Wasserfall findet
sich am Ende eines Wanderweges. Kein Geheimnis, dieser Ort, doch es
macht trotzdem Spaß, aus fünf Metern in einen Wasserfall zu
springen. In der Nähe von Wilderness befindet sich der Big Tree. Ein
Yellowwood Tree, der auf 800 Jahre geschätzt wird und somit der
älteste Baum Südafrikas sein soll. Umarmen kann man ihn nur mit
mindestens fünf oder sechs Personen. Ebenfalls befindet sich die
berühmte Map of Africa in Wilderness. Von einem Aussichtspunkt aus
kann man auf einen bewaldeten Hügel blicken, der die Form des
Kontinentes Afrika hat.
Die Karte Afrikas |
Der Blick von den Knysna Heads auf die Lagunenlandschaft und die umliegenden Wälder |
Nature's Valley |
In The Crags haben wir ebenfalls eine sogenannte Kloofing-Tour
gemacht. Kloofing ist ein südafrikanischer Begriff für einen Trip
durch einen Canyon. Und einen Canyon durchquert man am einfachsten
in einem Neoprenanzug, mit der Bereitschaft zu schwimmen und von
Klippen zu springen, mit Abseiling und Ziplines. Ein spektakuläres
Abenteuer, das uns innerhalb von drei Stunden weit, weit in und durch
die geheimen Schluchten und Wassertäler von The Crags geführt hat.
Mit einer tollen Truppe und witzigen Führern macht ein solcher
Ausflug unglaublich viel Spaß. Ein riesiger Spielplatz, den wir
betreten konnten.
Die 216 Meter hohe Brücke über dem Bloukransriver |
Als vorletzten Stopp haben wir den Addo Elefant-Nationalpark
ausgemacht. Ein Park nördlich von Port Elizabeth. Wenn man schon
einmal die Gelegenheit dazu hat, muss man natürlich auch eine
Safari-Tour machen – gar keine Frage. Zwar haben wir keine geführte
Tour durch den Nationalpark gemacht, dafür darf man allerdings mit
seinem privaten Auto durch den Park fahren. Nachteil: das wachsame
und geübte Auge eines Rangers fehlt. Spaß hatten wir alle im Auto
aber allemal. Und einiges gesehen haben wir trotzdem: sehr viele
Warzenschweine, verschiedene Reharten, Schildkröten, Büffel und
natürlich Elefanten – es wäre wirklich peinlich gewesen, im
Elefant-Nationalpark gewesen zu sein, ohne Elefanten gesehen zu
haben. Den atemberaubendsten Moment hatten wir, als wir mitten auf
der Straße anhalten mussten, weil urplötzlich eine Elefantenherde
mit dutzenden Tieren aus dem Gebüsch gekommen ist. Auf einmal waren
sie vor uns, hinter uns, neben uns – und sie hat es keinen Deut
gestört. Doch man selber fühlt sich winzig in dieser kleinen
Blechhaube namens Chevrolet Spark, denn man weiß, dass diese
Mehrtonner den ganzen Wagen mit einem Fußtritt zur Fläche eines
Teppichs verdichten können. Glücklicherweise sind Elefanten
friedvolle Tiere.
Und dann hieß es schon wieder: auf in die Mother City. Eine
mehrstündige Busfahrt stand uns bevor, bis wir wieder im Alltag
angekommen sind. Die Garden Route ist definitiv eine Reise wert. Für
jeden gibt es etwas zu entdecken und jeder kommt auf seine Kosten.
Doch leider realisiert man schnell, dass die Garden Route kein
Geheimtipp ist. Überfüllte Städte, Strandpromenaden und Strände
sind weniger einladend. Dafür lernt man sehr viele neue Leute
kennen, wenn man in seinen Backpacker oder Hoste Offenheit zeigt.
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