Sonntag, 13. März 2016

Die Insel der Geraubten

Das Nelson Mandela Gateway to
Robben Island an der Waterfront
Kaum ein anderes Wahrzeichen Südafrikas erzählt so viel von der Geschichte dieses Landes wie Robben Island. Eine kleine Insel in der Tafelbucht, unweit vom Stadtzentrum Kapstadts entfernt. Eine kleine, überschaubare Insel. Knapp 5km² groß, maximal 30 Meter hoch. Doch fast 12 Kilometer vom Festland entfernt – und das machte Robben Island so beliebt.
Anfangs diente die Insel noch als Plantage für Obst und Gemüse. Jan van Riebeeck, der 1652 im Auftrag der Ostindischen Handelskompanie im heutigen Kapstadt eine Versorgungsstation auf dem Seeweg nach Indien errichtete, nutze die kleine Insel zum Anbau verschiedener Nahrungsmittel. Als Endes des 18. Jahrhunderts die Briten die Kapkolonie eroberten, wandelten sie Robben Island in eine Sträflingskolonie um. Noch wurde überwiegende das gemeine Volk auf die Insel geschickt, vorwiegend Xhosas. Bis zum zweiten Weltkrieg diente die Insel als Gefängnis, bis sie schließlich zur Militärbasis umfunktioniert wurde. Als in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Apartheid-Regime sich durchsetzte, wurde im Jahre 1961 die Insel erneut Gefängnis – diesmal jedoch für vorwiegend politische Sträflinge, darunter Nelson Rolihlahla Mandela.