Die Cape Mental Health Society bietet Menschen mit psychischer Behinderung einen Ort zum Leben und Lernen. Auch ich werde ein ganzes Jahr mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten. Ich will es nicht verschweigen: Da ich noch nie in meinem Leben mit Beeinträchtigten langfristig in Kontakt gewesen bin - Inklusion ist noch nicht soweit fortgeschritten - verspüre ich natürlich gewisse Berührungsängste und Unsicherheiten. Seit dem mir mitgeteilt wurde, dass ich bei CMHS tätig sein werde, mache ich mir darüber Gedanken: Wie verhalten sich beeinträchtigte Menschen? Wie soll ich mich verhalten? Ganz normal? Muss ich auf etwas achten? Keine Frage, diese Herausforderung schien mir bislang als die größte.
Das weltwärts-Programm, an dem ich teilnehme, sieht eine dreitägige, individuelle Vorbereitung vor. So wie man als Freiwilliger an Vor-, Zwischen- und Nachbereitungsseminaren teilnimmt, so muss man sich auch individuell auf seinen Dienst vorbereiten. Dies kann geschehen, indem man beispielsweise Vorträge oder Seminare zum Thema Entwicklungsarbeit oder globaler Süden besucht; indem man ein Praktikum absolviert oder sich anderweitig vorbereitet. Dem Freiwilligen stehen fast alle Türen offen. Aufgrund meiner oben beschriebenen Unsicherheit und Ängste habe ich mich dazu entschlossen, ein Praktikum bei der Lebenshilfe zu absolvieren. Glücklicherweise gibt es in unserer Region ein Wohnhaus der Lebenshilfe, indem Beeinträchtigte wohnen und leben. Ich darf zwei Wochen lang die Betreuer begleiten, von ihnen lernen und den Umgang mit den sogenannten Bewohnern kennenlernen.