Namensgebend für Kapstadt ist natürlich das atemberaubend schöne
Kap. Der Table Mountain National Park ist UNESCO-Welterbe und
sicherlich einer, wenn nicht sogar der schönste Ort auf Erden. Er
bildet die Südspitze der Kaphalbinsel mit den beiden berühmten
Orten „Kap der Guten Hoffnung“ und Cape Point. Zusammen mit der
Gebirgskette des Tafelbergs umfasst der Nationalpark eine Fläche von
7750 Hektar und schließt 40 Kilometer Küste ein. Das Kap ist
wichtiger Bestandteil der Kapflora, dem flächenmäßig kleinsten,
aber artenreichsten Florenreich der Welt – allein am Tafelberg sind
mehr Pflanzenarten anzutreffen als in ganz Großbritannien.
Fährt man aus der Innenstadt Richtung Nationalpark, fährt man
zunächst nach Muizenberg, dem Paradies für Surfer. Ein böiger Wind
und krachende Wellen locken hunderte Wellenreiter an. Im Gegensatz zu
den meisten anderen Stränden in und um Kapstadt ist das Wasser in
False Bay relativ warm. Dies lockt jedoch auch unangenehme
Mitschwimmer an: Haie sind keine Seltenheit. Wann immer man ins
Wasser geht, sollte man sich der Gefahr bewusst sein und immer ein
Auge auf die Fahnen der Shark Spotters haben. Warum eigentlich False
Bay? Die große Bucht trägt ihren Namen, weil Seefahrer die Bucht
oftmals „falsch“ interpretiert haben. Von Westen kommend, haben
sie das Kap umfahren und steuerten ihr Schiff in die große Bucht,
weil sie dachten, sie hätten den afrikanischen Kontinent umrundet.
Dass der südlichste Punkt jedoch noch auf sich warten lies, wussten
viele nicht. Die heftigen Strömungen in der Bucht trieben die
Schiffe und ihre Crew oftmals in den Tod – und somit wurde die
falsche Bucht „False Bay“ getauft.
Trödelmärkte im wunderschönen Fish Hoek |
Weiter entlang der Küste geht es durch wunderschöne Orte wie Kalk
Bay oder Fish Hoek, in denen man gemütlich einen Kaffee in einem der
vielen unterschiedlichen Cafés trinken kann. Oder man besucht einen
der dutzenden Trödelmärkte oder Antiquitätenläden. Diesen
Ortschaften gebührt eigentlich ein ganzer Tagesausflug, doch es geht
weiter nach Simon's Town, ein ehemaliger Marinestützpunkt. Südlich
von Simon's Town trifft man am Boulders Beach auf putzige
Pinguinkolonien. Entlang des wunderschönen Strandes tummeln sich die
kleinen Tiere auf große Felsbrocken und genießen die Sonne.
Einige Brillenpinguine außerhalb von Simon's Tow |
Fährt man weiter gen Süden, so kommt man endlich zum Eingang des
Nationalparkes. Der Eintritt kostet 125 Rand, dafür darf man jedoch
mit seinem Auto in den Park. Weitläufig ist die Ebene und man
braucht etwa eine halbe Stunde, um vom Eingang des Parks bis an die
Südspitze der Halbinsel zu fahren. Dort erwartet die Besucher jedoch
eine Naturschönheit. Wie aus dem Nichts erhebt sich an der Südspitze
das berühmte Kap der Guten Hoffnung. Ein wundersamer Ort, vor allem,
wenn man sich bewusst wird, wie vielen Menschen diese Schönheit das
Leben genommen hat. Dennoch ist man nicht am südlichsten Punkt
Afrikas. Dieser ist nicht einmal im Table Mountain National Park zu
finden, sondern liegt rund 200km südöstlich von Kapstadt am Kap
Agulhas. Dort treffen nämlich geografisch gesehen der Atlantische
und der Indische Ozean aufeinander. Dennoch bleibt das Gefühl, an
einem ganz besonderen Ort zu sein.
Der Weg hinauf zum Cape Point; im Hintergrund das Kap der Guten Hoffnung |
Vom Kap der Guten Hoffnung führt ein Wanderweg zum Cape Point. Dort
befindet sich mit 249 Metern der höchste Punkt des Nationalparks.
Auf der Spitze der Erhebung steht der Leuchtturm des Kaps, der bei
Nacht allen Seefahrern den Weg weisen soll. Aufgrund aufkommendem
Nebels ist dieser Leuchtturm jedoch nur schwer zu sehen, weshalb man
einen zweiten, tiefer gelegenen Leuchtturm baute. Von der Spitze hat
man einen wunderschönen Blick auf den Atlantik im Westen und False
Bay im Osten.
Die Heimat ist gar nicht so weit weg... |
Der Weg zurück nach Kapstadt führt entlang der Westküste der
Kaphalbinsel über den weltberühmten Chapman's Peak Drive, der wohl
schönsten Küstenstraße der Welt. Wer schon einmal einen Werbespot
für ein Auto gesehen hat, konnte sicherlich – wenn auch unbewusst
– einen Blick auf eben diese Straße werfen. Ein atemberaubender
Ausblick auf den stürmischen Atlantik mit dem grandiosen Tafelberg
im Rücken. Vor allem während des Sonnenunterganges entfaltet der
Chapman's Peak Drive seine Wirkung – dafür kann man auch mal eine
Mautgebühr zahlen.
Über Hout Bay, Camps Bay und Clifton geht es schließlich nach
Kapstadt zurück. Nach diesem Tagesausflug versteht man, warum
Kapstadt und vor allem das Kap zu den schönsten Orten der Welt
gehören soll – auch wenn es nicht der südlichste Punkt Afrikas
ist.
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