Freitag, 14. August 2015

Kalorien für den guten Zweck

Ein klitzekleines Update zu meinem Förderkreis: Insgesamt 2400€ müssen wir Südafrika-Freiwillige aufbringen. Durch Spenden von Unternehmen und Organisationen oder aber - und das sind die lukrativen Möglichkeiten - durch Aktionen, bei denen die Einnahmen in den Spendentopf gehen. Diese Aktionen setzen der Kreativität keine Grenzen: Ob Benefit-Konzerte (welche das Spielen eines Instrumentes voraussetzen), die Organisation eines Konzertes, Tombolas, ein Stand auf einem Flohmarkt - es gibt überraschend viel, womit man Geld verdienen kann.
Auch ich wollte gerne eine solche Aktion machen und habe mir dafür meine Schule als Opfer Unterstützung ausgesucht. Ich wollte gerne Waffeln verkaufen, da ich weiß, dass die Schüler des Gymnasium Netphens auf jegliche Art an zubereiteten Snacks abfahren. Während meiner Schulzeit waren die Stände von Sandwich- und Waffelverkäufen ruckzuck ausverkauft. Also habe ich meine ehemalige Schule angesprochen und mir wurde vorgeschlagen, gleich am ersten Schultag nach den Sommerferien meine Waffeln zu verkaufen. Warum? Weil gleich am ersten Schultag die neuen Fünftklässler eingeschult werden und Eltern und Großeltern und Freunde dabei sind. Vergangenen Mittwoch war der besagte erste Schultag nach den Sommerferien und mein Verkauf war ein voller Erfolg.
Zunächst mussten Unmengen an Waffelteig hergestellt werden. Dabei bin ich bereits auf zwei Probleme gestoßen. 1. Ich hatte keine Vorstellungen, wie viele Waffeln ich verkaufen könnte. 2.Ich habe noch nie Waffelteig in so großen Mengen hergestellt. Mit der kompetenten Unterstützung meiner Mama habe ich schließlich für 120 Waffeln eingekauft (ein großes Dankeschön an dieser Stelle an meine Mama!). Das Backen ging relativ flott; nach drei Stunden waren zwei große Schüsseln mit Teig gefüllt, 64 Eier wurden geköpft, eineinhalb Kilo Mehl gesiebt und ganze drei Liter Sahne untergerührt. 
Für meinen Stand im Foyer der Schule habe ich zwei bunte Poster gebastelt und eine Deutschland- und eine Südafrikaflagge eingepackt. Der Verkauf in der Schule ist sehr gut gelaufen. Strategisch gut habe ich meinen Stand positioniert, um möglichst aufzufallen und von allen gesehen zu werden. Zwar hat mich der Hunger der Eltern und Großeltern der neuen Fünftklässler etwas enttäuscht, aber ich habe meine Marktstrategie schnell angepasst und mir einen neuen Kundenstamm gesucht: die Schüler. So wenig die Eltern gekauft haben, so viel haben die Schüler des Gymnasiums verputzt. Sie haben mich wirklich nicht enttäuscht. Zum Glück habe ich Unterstützung von einer Freundin erhalten, die mir tatkräftig beim Verkauf geholfen hat.
Nach zwei Tagen Waffelverkauf konnte ich 150€ Gewinn erzielen - genau so viel, wie ich erwartet hatte. Damit kann ich meinen Förderkreis weiter aufstocken und komme meinem Ziel, die 2400€, immer näher.
An dieser Stelle möchte ich ein wirklich großartiges und vielversprechendes Projekt von Frau Ursula Wussow vorstellen. Frau Wussow ist Lehrerin für Mathematik und Biologie an der örtlichen Realschule, die aktuell in die Gebäude des Gymnasium Netphens integriert ist. Frau Wussow betreibt eine Ruanda-AG für Schülerinnen und Schüler der Realschule. Diese AG betreibt eine Kooperation mit der Root Foundation in Ruanda, welche es Straßenkindern aus der Hauptstadt Kigali ermöglicht, Zugang zum Bildungssektor zu erhalten. Aktuell befindet sich die Kooperation noch in einer frühen Phase. Jedoch möchte sich die Realschule als UNESCO-Schule bewerben, um somit den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, selber nach Ruanda zu gehen und dort hautnah die Arbeit der Stiftung zu erleben. Ein wirklich tolles Projekt, das von Frau Wussow mit Herz und Leidenschaft vorangetrieben wird - und glücklicherweise thematisch zu meinem "Projekt" passt. Wie weit die AG bereits Wellen geschlagen hat, kann hier nachgelesen werden.

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